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BMBF-Verbundprojekt zur Antisemitismusprävention (Laufzeit 2021-2025)


Die Bekämpfung von Antisemitismus ist eine gesellschaftliche Querschnittsaufgabe, für die eine interdisziplinäre und internationale Vernetzung von Schule, Universität und weiteren gesellschaftlichen Akteuren erforderlich ist. Das Verbundprojekt „Antisemitismus-Prävention im europäischen Schulunterricht“ erforscht Dynamiken, Erscheinungsformen und Wirkungen von historischem und zeitgenössischem Antisemitismus in Europa und entwickelt mehrsprachiges digitales Material zur Präventionsarbeit. Dieses Material soll im fächerübergreifenden Schulunterricht in Deutschland, Frankreich, Spanien und Rumänien sowie an außerschulischen Lernorten wie Museen, Mahn- und Gedenkstätten sowie NS-Dokumentationszentren genutzt werden können. Ziel ist es, Schülerinnen und Schülern eine nachhaltig verankerte Wertehaltung zu vermitteln, die sie befähigt, radikalen Positionen, Verhaltensweisen und Verschwörungsmythen entschlossen entgegenzuwirken. Außeruniversitäre Kooperationspartner sind u.a. das Fritz-Bauer-Institut in Frankfurt, das European Forum der Hebrew University in Jerusalem, verschiedene deutsche Museen, Mahn- und Gedenkstätten, NS-Dokumentationszentren sowie Schulen in Deutschland, Frankreich, Spanien und Rumänien.

In Düsseldorf leitet Prof. Hennigfeld (Romanistik) das Teilprojekt „Antisemitismus im deutsch-französischen Schulunterricht“. Im Rahmen der Projektarbeit werden in einer ersten Phase Lehrpläne, Schulbücher und Fachzeitschriften ausgewertet und qualitative Interviews an deutschen und französischen Schulen durchgeführt. In einer zweiten Phase wird digitales Unterrichtsmaterial entwickelt und an den kooperierenden Schulen erprobt. Der Auftaktworkshop ist für 2022 in der Düsseldorfer Mahn- und Gedenkstätte geplant.

Das Projekt wird geleitet von Prof. Dr. Ursula Hennigfeld (Romanistik, HHU), Prof. Dr. Marco Thomas Bosshard und Prof. Dr. Iulia-Karin Patrut (Romanistik und Germanistik, Europa-Universität Flensburg). Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert das Projekt für eine Laufzeit von 4 Jahren mit mehr als 1 Mio. Euro.

 

Das Projekt "Antisemitismus im europäischen Schulunterricht (AIES): Formen und Inhalte der Vermittlung in Deutschland, Frankreich, Spanien und Rumänien und Aufbau eines transnationalen Medienpools mit visuell-digitalen Unterrichtsmaterialien" wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert.

Förderzeitraum: 01.08.2021-31.07.2025

Gesamtfördersumme: 1,1 Mio €

Teilprojekt 1: Deutschland - Rumänien (Prof. Dr. Iulia Patrut und Dr. Stefanie Born, Europa-Universität Flensburg)

Teilprojekt 2: Deutschland - Frankreich (Prof. Dr. Ursula Hennigfeld und PD Dr. Jutta Weiser, Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf)

Teilprojekt 3: Deutschland - Spanien (Prof. Dr. Marco Thomas Bosshard und Dr. Fernando García Naharro, Europa-Universität Flensburg)

- Dr. Martin Liepach, Fritz-Bauer-Institut Frankfurt
- Dr. Tobias Ebbrecht-Hartmann, Hebrew University of Jerusalem
- Dr. Bastian Fleermann, Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf
- Dr. Miriam Zadoff, NS-Dokumentationszentrum München
- Dr. Werner Jung, NS-Dokumentationszentrum Köln
- Mirjam Gläser, Jüdisches Museum Rendsburg
- Dr. Nike Thurn, Deutsches Historisches Museum Berlin
- Andreas Weinhold, Geschäftsstelle Bildungspartner NRW
- Christian Klein, Pestalozzischule Idstein
- Dr. Holger Südkamp, Städtisches Luisen-Gymnasium Düsseldorf
- Dr. Michaela Witte und Dr. Alexander Muschik, Stormarnschule Ahrensburg
- Reinhard Boucsein, Gemeinschaftsschule Husum Nord
- Kirsten Lemke, Berufsbildungszentrum Schleswig
- Dr. Pay Dierks, Holstenschule Neumünster
- Dr. Pedro Hernández, Colegio Obispo Perelló, Madrid
- María del Rosario Bouzó Fernández, Colegio El Castro, Vigo
- Adolfo Gama Couso, Colegio San Miguel, Vigo
- François Dekokere, Lycée Louis Loucheur, Roubaix
- Véronique Gambro, Lycée Duby, Luynes
- Dr. Fabian Meinel, Centre Franco-Allemand de Provence
- Dr. Joachim Umlauf, Goethe-Institut Bukarest
- Sabine Plesu, Hermann-Oberth-Schule Voluntari
 

„AIES – Antisemitismusprävention im europäischen Schulunterricht“

Neues BMBF-Verbundprojekt am Institut für Romanistik

Mit mehr als einer Millionen Euro über eine Laufzeit von vier Jahren wird das Verbundprojekt „AIES – Antisemitismusprävention im europäischen Schulunterricht“ der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf und der Europa-Universität Flensburg gefördert.

In den letzten Jahren haben sich polarisierende und radikale Positionen und Verhaltensweisen von den Rändern bis in die Mitte der Gesellschaft verbreitet. Die Ablehnung einzelner Bevölkerungsgruppen und insbesondere Anfeindungen gegenüber Jüdinnen und Juden haben stark zugenommen. Antisemitische Vorurteile und Abwertungen münden in Hass und Gewalttaten. Flankiert wird diese Entwicklung durch Verschwörungsmythen und die Aufforderung, doch einen Schlussstrich unter die NS-Zeit und den Holocaust zu setzen. Diese gesellschaftlichen Entwicklungen bedrohen nicht allein Menschen jüdischen Glaubens deutschland- und europaweit, sondern die Demokratie und den gesellschaftlichen Zusammenhalt insgesamt. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) möchte der Förderung von Forschungsvorhaben zu aktuellen Dynamiken und Herausforderungen des Antisemitismus in Deutschland und Europa dazu beitragen, dass diesen Entwicklungen auf der Grundlage wissenschaftlicher Erkenntnisse Einhalt geboten wird.

Verbundprojekt zur Antisemitismusprävention „AIES“

Mit mehr als einer Millionen Euro über eine Laufzeit von vier Jahren wird das Verbundprojekt „AIES – Antisemitismusprävention im europäischen Schulunterricht“ der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf und der Europa-Universität Flensburg gefördert. Das Forschungsvorhaben erforscht Dynamiken, Erscheinungsformen und Wirkungen von historischem und zeitgenössischem Antisemitismus in Europa und entwickelt mehrsprachiges digitales Material zur Präventionsarbeit. Dieses Material soll im fächerübergreifenden Schulunterricht in verschiedenen europäischen Ländern sowie an außerschulischen Lernorten wie Museen, Mahn- und Gedenkstätten sowie NS-Dokumentationszentren genutzt werden können. Ziel dabei ist, Schülerinnen und Schülern eine nachhaltig verankerte Wertehaltung zu vermitteln, die sie befähigt, radikalen Positionen, Verhaltensweisen und Verschwörungsmythen entschlossen entgegenzuwirken. Außeruniversitäre Kooperationspartner sind unter anderem das Fritz-Bauer-Institut zur Geschichte und Wirkung des Holocaust in Frankfurt, das European Forum der Hebrew University in Jerusalem, verschiedene deutsche Museen, Mahn- und Gedenkstätten, NS-Dokumentationszentren sowie Schulen in Deutschland, Frankreich, Spanien und Rumänien.

Teilprojekt „Antisemitismus im deutsch-französischen Schulunterricht“

An der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf leitet Prof. Ursula Hennigfeld aus dem Institut für Romanistik zusammen mit PD Dr. Jutta Weiser das Teilprojekt „Antisemitismus im deutsch-französischen Schulunterricht“. Im Rahmen der Projektarbeit werden in einer ersten Phase Lehrpläne, Schulbücher und Fachzeitschriften ausgewertet und qualitative Interviews an deutschen und französischen Schulen durchgeführt. In einer zweiten Phase wird digitales Unterrichtsmaterial entwickelt und an den kooperierenden Schulen erprobt. Der Auftaktworkshop findet im Mai 2022 in Düsseldorf statt.

Autorin: Andrea Rosicki, Online-Redaktion Philosophische Fakultät, HHU

 


Rheinische Post, Artikel "Antisemitismus-Prävention" vom 25. Oktober 2021

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