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Lehrprojekte

Travelling concepts: Blockseminar zum Existentialismus an der Universität Leipzig

Im Wintersemester 2023/24 fand ein interdisziplinäres und interuniversitäres Seminar statt, das von Dr. Svantje Guinebert (Universität Leipzig) und Prof. Dr. Vera Elisabeth Gerling (HHU Düsseldorf) geleitet wurde. Unter dem Titel „Existenzphilosophisches Denken und Schreiben über Einzel- und Sprachgrenzen hinweg“ sollte erkundet werden, wie sich die philosophische Richtung des Existentialismus übernational und historisch entwickelt hat, wie also Konzepte dieser Denkrichtung durch die Aufnahme in anderen kulturellen Kontexten oder auch beim Transfer von Theorie zu Literatur sich als „travelling concepts“ verwandeln. Der Schwerpunkt lag dann auf den theoretischen und literarischen Schriften von Jean-Paul Sartre, Albert Camus und Simone de Beauvoir.

In der ersten Phase des Seminars wurden in Leipzig und in Düsseldorf Grundlagen der Existenzphilosophie erarbeitet, wobei in Leipzig der Schwerpunkt auf den philosophischen Texten lag, in Düsseldorf mehr auf den literarischen. Zwei online-Treffen ermöglichten ein erstes Kennenlernen und einen inhaltlichen Austausch zwischen den Gruppen. Am Ende trafen sich dann beide Gruppen in Leipzig: Eine bunte Mischung aus B.A. und M.A. Das Seminar fand in der Bibliotheca Albertina, der Leipziger Universitätsbibliothek statt. Beim ersten Kennenlernen wurde Lego Serious Play zum Einsatz gebracht, ein neues Format, zu dem die Düsseldorfer Hochschuldidaktik SELL Fortbildungen anbietet. So konnte schon in lockerer und spielerischer Weise z.B. über die Situation im Park, wie sie von Sartre in seinem philosophischen Werk L’être et le néant erzählt wird, ein erster Zugang zur gemeinsamen Arbeit über Existenzphilosophische geschaffen werden. Ein guter Start in zwei intensive Seminartage, bei denen online zu Gast war Dr. Oliver Victor von der HHUD mit einem Vortrag zu Albert Camus‘ Frühwerk.


„Blick in die Zukunft – Gegen das Vergessen. Kurzgeschichten aus afrikanischen Kontexten“ (2020-2022)

Dieses Projekt der Literaturreihe stimmen afrikas / Allerweltshaus Köln e.V. und des Studiengangs Literaturübersetzen setzte es sich zum Ziel, Autor_innen in den Fokus zu rücken, die aus dem Raster westlicher Rezeptionserwartungen fallen. So soll die Wahrnehmung verschiedener afrikanischer Kontexte um einige Nuancen und Facetten erweitert und nicht zuletzt die Bedeutung der Interdependenzen zwischen afrikanischen und westlichen Kulturen beleuchtet werden. „Blick in die Zukunft – Gegen das Vergessen“ versteht sich somit als Versuch einer transkulturellen Auseinandersetzung mit Afrika in Europa. Konkret fassbar wird diese Auseinandersetzung in der Arbeit des Übersetzens.

Teil des Projekts, das von Vera Elisabeth Gerling, Birgit Neumann und Eva Ulrike Pirker initiiert und durchgeführt wurde, waren Vorträge, Lesungen und Workshops mit sechs AutorInnen aus afrikanischen Kontexten – bedingt durch die Coronapandemie größtenteils online oder hybrid. Den Abschluss bildete die Publikation einer dreisprachigen Anthologie unter dem Titel Timescapes – aller-retour. Erzählungen aus afrikanischen Kontexten, mit Übersetzungen der Studierenden aus dem Masterstudiengang Literaturübersetzen an der HHU. Diese ist im Juni 2022 im C. W. Leske Verlag erschienen.

Das Projekt wurde von der Kunststiftung NRW gefördert.

Weitere Informationen finden sich hier.

Verantwortlichkeit: