Michelle Schmitz erhielt für ihre Bachelorabeit mit dem Titel "Von L'étranger zu Meursault, contre-enquête - Kamel Daouds literarische Antwort auf Camus" (Note 1,0) am 16.12.2021 den Romanistik-Preis des Deutsch-Französischen Kreises Düsseldorf e.V. In ihrer Arbeit zeigt sie auf, wie der Autor Kamel Daoud 2014 in seiner Gegendarstellung die Erzählperspektive des Romans von Albert Camus aus dem Jahr 1942 umkehrt und zugleich die Geschichte weiterführt. Um kritisch beleuchten zu können, wie dies umgesetzt wird und in welchen politischen Kontexten beide Romane zu lesen sind, gründet sie ihre Argumentation auf theoretische Ausführungen zu Theorien der Intertextualität und zum Postkolonialismus. Die Betreuerin der Arbeit, Prof. Dr. Ursula Hennigfeld, hob in ihrer Laudatio als besondere Qualität der Arbeit die dichte und präzise Argumentation, die Methodensicherheit und das weit überdurchschnittliche Reflexionsniveau hervor, das sich auch im kritischen Umgang mit Sekundärliteratur zeige. Der Preis ist mit 600 € dotiert.
Frau Schmitz studiert derzeit den Master of Education an der Bergischen Universität Wuppertal mit den Fächern Französisch, Geschichte und Sport im bilingualen Zweig, um später auch das Fach Geschichte in französischer Sprache unterrichten zu können. So wird sie, ganz im Sinne des Deutsch-Französischen Kreises, in Zukunft auch unter Schülern an der Aufrechterhaltung der freundschaftlichen Beziehungen zwischen Frankreich und Deutschland arbeiten.
An der Preisverleihung haben teilgenommen haben neben der Preisträgerin und ihrer Mutter für den Deutsch-Französischen Kreis Düsseldorf Ariane Bommers (Präsidentin), Prof. Dr. Bernd Kortländer (Juryvorsitzender), Christiane von der Groeben (Geschäftsführerin), für das Institut für Romanistik der HHU Prof. Dr. Ursula Hennigfeld (Betreuerin der Abschlussarbeit und Geschäftsführende Leiterin) und PD Dr. Vera Elisabeth Gerling (Koordination).
Der Romanistikpreis des Deutsch-Französischen Kreises Düsseldorf e.V. wird seit dem Jahr 2015 jährlich vergeben. Prämiert wird jeweils eine herausragende Abschlussarbeit aus den Studiengängen der Romanistik (Bachelor of Arts oder Master of Arts) mit Fokus auf die französischsprachige Romania.