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Ein kleines Stück Frankreich in Düsseldorf: Videodokumentation

Zoom

Neue Wege in der sprachwissenschaftlichen Forschung

Aus dem Institut der Romanistik ist eine Masterarbeit hervorgegangen, die neue wissenschaftliche Wege gegangen ist und damit Zukunftsfelder mit Potenzial in Forschung, Lehre und Transfer aufzeigt.

Die vorgelegte MA-Arbeit von Stephanie Fuchs „Ein kleines Stück Frankreich in Düsseldorf – Eine Dokumentation moderner Mythen des Alltags“ untersucht mit Hilfe einer Videodokumentation und einer schriftlichen Ausarbeitung die französischen Restaurants L’Auberge und Les Halles St. Honoré, um dem Mythos der französischen Küche nachzuspüren. „Le repas gastronomique des Français“ wurde von der UNESCO in die Liste des immateriellen Kulturerbes der Menschheit eingetragen. Hierzu wurde explizit auf den französischen Philosophen Roland Barthes Bezug genommen, nach dem die französische Küche als ein Mythos zu bezeichnen sei. Um diesen französischen Mythos in Deutschland zu beheimaten, kam der Gastronom und Hotelier Thomas Troisvallets 2017 nach Düsseldorf. Seine Idee war es, herauszufinden, ob das Konzept von einer französischen Markthalle, Les Halles, in Deutschland funktionieren würde.

Die Videodokumentation zeigt, wie der Mythos der französischen Esskultur in den beiden Lokalen evoziert wird. Dabei hat der Film den Anspruch, auch ohne die schriftliche Erläuterung verstanden zu werden. Er zeigt, dass an diesen Orten dem Gast eine sehr verdichtete Frankreichwelt begegnet und geballt französische Insignien zusammenkommen, die auf ein emotionales Bild von Frankreich verweisen. Deshalb wurde untersucht, wie sich der Mythos zwischen all den Objekten und Personen im Restaurant und unseren Erfahrungen, unseren Diskursen und Vorstellungsweisen aufspannt. Durch die Kamera der Videodokumentation kann der Betrachter des Films mit eigenen Augen sehen, in welchen Momenten der Mythos aktiviert wird und in welchem Zusammenhang sie auftreten. Der Betrachter soll die Möglichkeit bekommen, sich selbst in die mythologische Rede hineinziehen zu lassen.

Diese Multimodalität in der Behandlung eines wissenschaftlichen Gegenstandes ist eine der herausragenden Leistungen dieses Projekts. So gelingt es Stephanie Fuchs aufgrund ihrer spezifischen Voraussetzungen und durch produktive Interdisziplinarität einen außergewöhnlichen wissenschaftlichen Beitrag zu leisten.

 

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Kategorie/n: Romanistik
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