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„Don de Lenguas“: Podcast zur Exkursion nach Salamanca

Unter dem Titel "Literaturübersetzen in Zeiten von KI" fand vom 18.-23.11.2024 an der Universität Salamanca ein Blockseminar für Studierende der HHU und der USAL statt. Das Programm bestand aus Übersetzungsworkshops, Vorträgen, Übungen zur Nutzung verschiedener Hilfsmittel und Übungen zum Post-Editing. Beim abschließenden Podium in der öffentlichen Bibliothek Casa de las Conchas präsentierten Lehrende und Studierende die Erkenntnisse aus der Woche. Während sich zum einen die meisten im Umgang mit verschiedenen Onlinetools nun sicherer fühlten, war doch auch die Skepsis gegenüber KI generierten Texten gewachsen. Die enge Arbeit am Text und die lange Diskussion unterschiedlicher Entscheidungen bei der Übersetzung literarisch anspruchsvoller Texte machte deutlich, wie viel menschliche Intelligenz und Empathie doch dafür notwendig sind.

Die Bücher, zu denen auch die jeweiligen Übersetzenden eingeladen waren, boten reichlich Anschauungsmaterial: Zum einen Lectura fácil von Cristina Morales, übersetzt von Friederike von Criegern, handelt von leichter Sprache und setzt diese auch in unterschiedlicher Weise in Szene. Um dieses Werk übersetzen zu können, braucht es z.B. nicht nur Kenntnis zu den entsprechenden Regeln Leichter Sprache, sondern auch Sensibilität für die Brüche mit den jeweiligen Normen. Beim Roman Blutbuch von Kim de l’Horizon, ins Spanische übertragen von Ibon Zubiaur, hingegeben geht es um einen Ich-Erzähler, der schon als Kind auf der Suche nach seiner sexuellen Orientierung ist, so dass hier die Herausforderungen darin liegen, im Spanischen eine Sprache zu (er)finden, die schon im Deutschen auf der Suche nach Ausdrucksformen jenseits der sprachlichen und gesellschaftlichen Norm ist.

Im Podcast „Don de Lenguas“ (Sendung der Übersetzungsfakultät im Uniradio) sind im Laufe der Woche zwei Ausgaben – in spanischer Sprache – entstanden, in denen nachgehört werden kann, welche Fragen in dieser intensiven Woche behandelt wurden. Zum einen ein kurzes Live-Interview mit Belén Santana (USAL) und Vera Elisabeth Gerling (HHU) über die Entstehung und die Planung des Coteaching Projekts. Zum anderen ein längerer Podcast von ca. 40 Minuten, bei dem neben den beiden Organisatorinnen auch die beiden eingeladenen Übersetzenden Ibon Zubiaur und Friederike von Criegern sowie die Studierenden Jay Uhlemann (HHU) und Pedro Alba Rodríguez (USAL) zu Wort kommen. 

Das Blockseminar konnte stattfinden dank der finanziellen Unterstützung durch das DAAD-Programm "Hochschuldialog mit Südeuropa" aus Mitteln des Auswärtigen Amtes.

Hier lassen sich die beiden Podcasts anhören. 

Kategorie/n: Romanistik